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Herstellung der Heilmittel

Um die einzelnen Schritte der Herstellung der homöopathischen Heilmittel zu verstehen, muss man noch einmal auf die Entstehung der Homöopathie zurückblicken. Hahnemann machte etliche Versuche an sich selbst und an seinen Schülern um die Wirkung der einzelnen Substanzen genauestens zu erforschen. Aus diesen Versuchsreihen entstanden ausführliche Aufzeichnungen über die Wirkungen und Symptome der Heilmittel. Aus diesen Aufzeichnungen entstand die homöopathische Arzneimittellehre. Im Anschluss an die Erstellung der homöopathischen Arzneimittellehre verordnete Hahnemann die Mittel an Patienten, deren Krankheitssymptome den jeweiligen Prüfungssymptomen möglichst ähnlich waren. Er beobachtete, dass der Zustand der Patienten sich nach der Verabreichung der homöopathischen Mittel zunächst verschlechterte und anschließend verbesserte und die Symptome nach und nach verschwanden.

Um die unerwünschte Anfangsverschlechterung und die unerwünschten Nebenwirkungen zu vermindern, verdünnte Hahnemann die Arzneimittel und kontrollierte abermals die Wirkung. Die Nebenwirkungen und die Erstverschlimmerung verminderten sich wie erwartet, doch hinzu kam eine unerwartete Verbesserung der Wirkung des homöopathischen Mittels. Zusätzlich zu dem Verdünnen wurde die Arznei bei jedem Verdünnungsvorgang auch verschüttelt, ein Vorgang, den Hahnemann Potenzierung nannte.

Die homöopathischen Heilmittel werden aus pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Auszügen hergestellt. Dazu werden die natürlichen Bestandteile mit einer Alkohol-Wasserlösung aufgegossen und 2-4 Wochen stehen gelassen. Während dieser 2-4 Wochen werden die Tinkturen ab und zu geschüttelt, damit die natürlichen Wirkstoffe gut gelöst werden. Die abgegossene Lösung heißt Urtinktur. Sie wird je nach Bedarf weiterverdünnt um die entsprechenden Potenzierungen zu erhalten.

Man unterscheidet in der Homöopathie bei den Potenzierungen zwischen D- und C-Potenzen. Zur Herstellung von D-Potenzen wird 1 Teil Urtinktur mit 9 Teilen Wasser oder Alkohol verdünnt und verschüttelt. Die entstehende Lösung bezeichnet man als D1 Potenz. Wird diese Lösung wieder mit 9 Teilen Wasser bzw. Alkohol verdünnt und verschüttelt erhält man D2 usw. In einer D1 Lösung sind also 1/10 Urtinktur enthalten, in einer D2 Lösung 1/100, in einer D3 Lösung 1/1000 usw. Zur Herstellung der C-Potenzen wird 1 Teil Urtinktur mit 99 Teilen Wasser oder Alkohol verdünnt und verschüttelt, so erhält man eine C1 Lösung. Wird diese C1 Lösung dann wieder mit 99 Teilen Wasser/ Alkohol verdünnt und verschüttelt, so erhält man C2 usw.

Die erhaltenen homöopathischen Verdünnungen werden auf eine neutrale Trägersubstanz aufgebracht. Es gibt homöopathische Lactosetabletten, Globuli, Pulver und Alkohol-Wasserlösungen. Je höher die Potenz der Lösung desto höher ist der Grad der Verdünnung und desto stärker ist die Wirkung.

Somit erreicht man die stärkste homöopathische Wirkung mit der höchsten Potenz.

Homöopathische Arzneimittel sind preiswert und bei fachgerechter Anwendung ungefährlich. Sie sind für jedes Alter geeignet und können auch bei Tieren angewendet werden.